Teilnahme kostenfrei.
Anmeldung unter: post@offspace-kaisitz.de
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Fotos © Jakob Adolphi
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Liederabend mit Opernsängerin Madeline Cain und Pianistin
🎵 Liederabend mit Madeline Cain und Anni Laukkanen 🎹
🗓 Am 24. August um 19 Uhr
📍 im #ECK (Offspace Kaisitz)
Wir freuen uns auf einen besonderen Abend mit :
𝐌𝐚𝐝𝐞𝐥𝐢𝐧𝐞 𝐂𝐚𝐢𝐧: Die in San Francisco geborene Sopranistin hat schon mehrere internationale Wettbewerbe gewonnen. Bekannt für ihre eindrucksvollen Darstellungen in verschiedenen Rollen, begeistert sie regelmäßig auf Opernbühnen. Als Co-Managerin der Leipzig Underground Opera setzt sie sich außerdem für innovative Interpretationen ein.
𝐀𝐧𝐧𝐢 𝐋𝐚𝐮𝐤𝐤𝐚𝐧𝐞𝐧: Die finnische Pianistin hat eine internationale Karriere als Solistin und geschätzte Liedbegleiterin. Sie unterrichtet u.a. an der Universität der Künste in Berlin
Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit „So geht Sächsisch“, haben Madeline und Anni im März 2021 einen Digital-Liederabend veröffentlicht. Seitdem treten sie auch als Duo auf.
Das Programm für diesen Abend wurde von Madeleine und Anni persönlich zusammengestellt und bietet ein breites Spektrum an Volksliedern und klassischen Kompositionen.
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Fotos: © Jakob Adolphi
Offspace Kaisitz e.V. ist ein gemeinnütziger und gemeinwohlorientierter Kunst- und Kulturverein, der sich aktiv mit und in ländlichen Räumen als Orten künstlerischer Auseinandersetzung und Forschung beschäftigt. In verschiedenen experimentellen Formaten, (unter)suchen wir über das Prinzip „Ausstellung“ oder „Residenz“ hinaus Situationen der Begegnung, des Austausches von Wissen und der Reflexion von Fragen der Gemeinschaft und des Individuums.
Seit den ersten Künstlertreffen 2012 hat sich Offspace Kaisitz als dynamischer Kunstort im ländlichen Raum über verschiedene Formate wie Ausstellungen, Residenzen, Symposien, Workshopreihen und Veranstaltungen wie Screenings und Lectures etabliert und weiterentwickelt. Dabei verstärkt sich die Ausrichtung unserer Arbeit auf den Austausch und die Vernetzung mit den Menschen und Themen der Umgebung ebenso wie die Vernetzung mit einer internationalen Kunstgemeinschaft.
Wir verstehen uns als experimentellen, transdisziplinären, dialogischen Ort, der mit verschiedenen Formaten und in unterschiedlichen Konstellationen die Fragestellung nach der Rolle der Bildenden Kunst in den gesellschaftlichen Transformationsprozessen auffächert und Keimzelle und Impulsgeber, Ort der Begegnung und des Austausches sein will. Dieser forschende Ansatz schreibt sich auch in die Konzeption unserer verschiedenen Projekte ein: immer wird auch unser Verständnis von Kunst, von Öffentlichkeit oder Partizipation, von Kollektivität oder Erzählungen von Geschichte mitreflektiert und kritisch hinterfragt. Dabei halten wir das in-Berührung-bringen scheinbarer Gegensätze für besonders fruchtbar: globale und lokale Perspektiven, wissenschaftliche Forschung und subjektive Erfahrung, kanonisierte und situierte Wissensformen.
Als gemeinnütziger Verein arbeiten wir gemeinwohlorientiert, wobei ein großer Teil unserer Arbeit ehrenamtlich erfolgt. Wir sind jedoch der Meinung, dass künstlerische und kulturelle Arbeit, besonders im ländlichen Raum – wie andere Arbeit auch – fair vergütet werden soll. Daher bemühen wir uns, für unsere Projekte Fördermittel zu akquirieren, aus denen z.B. Honorare, Reisekosten und Druckkosten sowie Kosten für Versicherung etc. finanziert werden können.
In diesem Jahr haben wir mit unserem Projekt “ECK” den Zuschlag für eine Förderung im Rahmen des Förderprogrammes “Soziale Orte” durch das Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt erhalten. Einen Teil der Fördermittel konnten wir für bauliche Maßnahmen verwenden, womit die Instandsetzung des Giebels und des Daches möglich wurde.
Im Rahmen unserer Kooperation mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden erhalten wir Mittel für die Durchführung von Residenzen für Künstler:innen und die Inszenierung der daraus entstehenden Werke.
Es gibt viel zu tun! Das merken wir jedes Mal, wenn wir im Offspace Kaisitz e.V. eine Projektidee haben – zum Beispiel, dass man ja etwas mit dem alten Eck anstellen müsste. Und dann kommt der Stein ins Rollen: von der gemeinsamen Diskussion über die Planung und Recherche, Entwicklung eines Konzeptes, Suche nach Förderern und Kooperationspartner:innen, das Finden von Mitstreiter:innen und die Koordination von Abläufen und schließlich die Realisierung. Oft erarbeiten wir einen gedruckten Katalog, eine Website oder andere Formen der Dokumentation. Am Ende steht immer die ordentliche Abrechnung und parallel bereits die Vorausschau auf neue Projekte.
In einem kleinen Verein oft ruht die eigentliche Arbeit oft auf wenigen aktiven Schultern. Daher können wir Unterstützung immer gut gebrauchen – sei es in Form von Anpacken vor Ort, zum Beispiel beim Bauen am Haus oder bei der Vorbereitung von Veranstaltungen – sei es durch Mitgliedschaft im Verein oder durch finanzielle Förderung in Form von Spenden. Auch dauerhafte Unterstützung in Form von Sponsoring ist möglich.
Ihr helft uns auch, wenn ihr Werbung für uns macht, indem ihr Bekannten von unseren Projekten erzählt oder an guter Stelle Flyer auslegt. Aber das Wichtigste: kommt gern zu unseren Veranstaltungen, egal ob Konzert, Ausstellung, Diskussion oder Workshops – wir wollen mehr Leben in der Bude.
Was heißt das, eine alte Dorfkneipe wieder aufzumachen?
Naja, wir haben eigentlich nicht direkt vor, ein Business zu starten und wieder jeden Tag die Türen zu öffnen und Bier auszuschenken.
Uns geht es darum, einen Ort wieder zu beleben und vor dem Verfall zu retten, der für alle zugänglich ist und an dem wir als Gemeinschaft zusammenkommen können.
Weil wir Künstler:innen und Kurator:innen sind, ist unsere Arbeits- und Denkweise eher forschend, fragend und aktivistisch: was sollten wir mit so einem Ort anfangen, den wir ja eigentlich alle brauchen und uns wünschen? Und was hat das mit Kunst zu tun?
In unserer Vorstellung ist das ECK zunächst ein Möglichkeitsort. Die Möglichkeit, zusammen zu kommen an einem gemeinsamen Ort. Die Möglichkeit, etwas über unsere Vergangenheit herauszufinden und über unser gemeinsames JETZT und auch über die Zukunft, die wir uns gemeinsam vorstellen können. Ein Ort, an dem wir etwas starten können, etwas in Bewegung setzen, einen Ort, an dem Reibung entsteht, Fragen, Spiel, neue Allianzen.
Seid also alle herzlich eingeladen, uns im ECK zu besuchen, mitzuwirken, mitzubauen an diesem Ort, und an dem Projekt Zukunft, das wir gemeinsam angehen wollen. Lasst uns reden, lernen, tanzen, singen, lernen, Skat spielen, trauern, denken, bauen, erinnern.
Die Bezeichnung „Ländliche Räume“ beschreibt oft einen defizitären Zustand, ein „Fehlen“ von Dingen wie Struktur, Kultur, Wissen, Kraft. Wir sind da anderer Meinung. Wir glauben, dass ganz im Gegenteil in den „ländlichen Räumen“ sehr viel vorhanden ist – situiertes Wissen, Raum, neue Ideen, Modelle und Visionen zu denken und umzusetzen. Die Kunst als Schlüssel: wir glauben, das künstlerische Sichtweisen und Prozesse uns helfen können, diese Fragestellungen zu verstehen und Antworten zu finden, deshalb laden wir immer wieder Künstler:innen ein, hier zu leben und in diesem Kontext zu arbeiten.
Im Grunde genommen braucht es aber gar nicht immer einen besonderen Anlass: wir freuen uns auch einfach auf Begegnungen mit Jung und Alt, bei einer Runde Skat (oder UNO), einem Kaffeeklatsch, oder auf ein Getränk im ECK. Bringt eure Geschichten und Ideen mit!
Wir haben erkannt, dass es an Orten und Anlässen mangelt, als Gemeinschaft oder: Gesellschaft zusammen zu kommen, besonders in unserer ländlichen, dörflichen Struktur. Welche Themen wollen und müssen wir gemeinsam besprechen? Wie stellen wir uns unsere Zukunft vor? Was bedeutet für uns ländliche Kultur?
Inmitten vieler Veränderungen und Prozesse – etwa der großen Transformationen wie Energiewende, Klimawende, Agrarwende, sozialer Wende, Digitalisierung, politischer Verwerfungen aber auch dem Verlust von Wissen zwischen den Generationen – wollen wir einen Anfang machen und einen gemeinsamen Ort zum Austausch zu den dringlichen Fragen an die Vergangenheit und unsere Zukunft entwickeln.
Welches Wissen liegt in den Orten und im dörflichen Leben verborgen, und was können wir davon für unsere Zukunft aktivieren? Worüber und wofür müssen wir streiten? Wie können wir neue Gemeinschaft(en) bilden, die vielfältige Lebensentwürfe beinhalten und uns miteinander verflechten und ins Gespräch kommen? Das ECK soll ein Raum sein, in dem wir gemeinsam Fragen an unsere Geschichte und an unsere Zukunft stellen können. Und Antworten, die unser Leben in der Gegenwart und Zukunft gestalten werden. Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Und welches „Wir“ meinen wir eigentlich? Und wann gibt es hier endlich etwas zu trinken?
Liebe Leute, wir haben nicht alle Antworten auf diese Fragen – aber wir haben erkannt, dass wir sie stellen müssen. Und wir sind damit nicht allein – wir möchten uns vernetzen und Gedankenaustausch “über den Tellerrand hinaus” gestalten. Das heißt auch: nicht nur in und um Kaisitz herum sichtbar und wirksam werden, sondern auch in einen größeren gesellschaftlichen Kontext hinein vielfältige ländliche Perspektiven und Fragestellungen hör- und sichtbar machen.
Das Gebäude ECK hat seit seiner Erbauung 1882 viele verschiedene Nutzungen erfahren. Ursprünglich wurde das Haus errichtet als Darrhaus oder Obstdarre, also als eine Einrichtung zum haltbar machen von Obst, wie es sie in vielen Dörfern der Lommatzscher Pflege gab. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es zum „Obstpächterhaus“, also zum Wirtschaftsgebäude, das von den Pächtern der Obstwiesen (die nicht in der Nähe wohnten) saisonal zum Leben und Arbeiten genutzt wurde, besonders während der Erntezeit. In der Zeit der DDR wurde die Obsternte ebenso wie die Bewirtschaftung der Felder (zwangs-)kollektiviert. In dieser Zeit kamen saisonal Erntehelfer:innen in dem Gebäude unter mitsamt den Gerätschaften für die Obsternte.
In den 1970er Jahren wurde das Gebäude zur Dorfkneipe, dem „Kaisitzer Eck“ umgewidmet, als Treffpunkt der Arbeiter, Bauern und Leute aus Kaisitz und der Umgebung, eingegliedert in die „Konsum-Genossenschaft“ der DDR.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands zog das „ECK“ in die umgebauten Räume im Gut Buhlig um, mit mehr Platz, einer kleinen Küche und großer Terrasse. Das „Alte ECK“ wurde zum Probenhaus der Blaskapelle, der „Jahnataler Blasmusikanten“. Auch Musikunterricht fand in diesen Räumen statt. Nachdem die Blaskapelle das Gebäude verlassen hatte (in den 2010er Jahren) stand das Gebäude leer und wurde als Garage/Lager genutzt. Der Zustand des Häuschens verschlechterte sich zunehmend. Ein undichtes Dach, feuchte Wände und ein statisch abreißender Giebel waren Probleme, die sich nicht mit einfachen Mitteln lösen ließen.
Und dann kamen wir.
Wir verstehen Kunst und künstlerische Interaktion als transformative Kraft, also als einen Weg, Fragestellungen und Prozesse aus unkonventionellen Perspektiven und Arbeitsweisen anzugehen. Bildende Kunst nimmt neben den „klassischen“ Disziplinen wie Malerei oder Skulptur auch viele andere Formen an – Künstler:innen setzen sich auf unterschiedliche Art mit Themen, Orten, Menschen, Geschichte oder Vorstellungen von Gemeinschaft auseinander und finden vielfältige Formen des Ausdrucks für ihre Erfahrungen. Das können etwa Performances, Inszenierungen des Raumes, Arbeit mit Dokumentationen, Archivmaterialien, erzählter Geschichte sein, oder forschende, partizipative, transdisziplinäre Arbeistweisen.
Wir laden in diesem Jahr 6 Künstler:innen ein, sich mit dem Ort „ECK“ und seiner vielschichtigen Geschichte auseinander zu setzen und Werke zu erarbeiten, die im Rahmen des ECK zur Aufführung/Ausstellung/Realisierung kommen. Dieser 6 “Sessions“ bilden die Eckpfeiler unseres Jahresprogrammes, an denen wir auch andere Aktivitäten anknüpfen wollen. Was beschäftigt uns? Was bedeutet dieses kleine Haus für unsere Gemeinschaft? Welche Themen sind an genau diesem Ort wichtig?
Das „Forschen“, der suchende, fragende Ansatz ist für uns besonders interessant: Was gibt es hier? Wie können wir neue Strukturen bauen, die uns als Gemeinschaft dienen? Wo müssen wir widerständig sein und eigene Positionen entwickeln? Was gibt es zu sagen über diesen spezifischen Ort und die (un)erzählte Geschichte(n) darin?
Das Programm für dieses Jahr ist noch nicht fertig gestrickt, das bedeutet genau wie beim Bauen am Haus – jede:r kann gern mitmachen! Am besten also gleich unseren Fragebogen ausfüllen, oder zur nächsten Veranstaltung kommen. Ein paar Pläne gibt es aber schon: es werden an 6 Abenden/Wochenenden “Sessions” im ECK stattfinden, bei denen jeweils eine künstlerische Intervention im Mittelpunkt steht.
Wir haben auch andere Veranstaltungen geplant: Workshops, Gesprächsabende/Lectures zu verschiedenen Themen, Filmvorführungen und Abende mit live-Musik. Im Rahmen unserer Kooperation mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wird es im Juli auch wieder ein Symposium/Netzwerktreffen geben.
Zu jeder dieser Veranstaltungen wird das ECK geöffnet sein und man kann auch einfach ein Getränk trinken oder abhängen. Wir bemühen uns, Termine so bald wie möglich bekannt zu geben (Checkt unseren Terminkalender!)